Pioneer EFX-1000
![]() |
![]() |
Produkt: Effektgerät
Preis: UVP: 999,- €, Ladenpreis: ca.800,- €
Released: 2005
Wer mit Pioneer-Geräten arbeitet weiß, was Qualität heißt. Der kleine schwarze Kasten ist nicht nur DJs, sondern auch für Produzenten sehr interessant. Wer mit Effekten live arbeiten will, sollte sich das Gerät mal näher anschauen.

|
Der schwarze Kasten hat eine Größe von 32 x 24 x 10 cm und wiegt 2,5 kg. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt’s nun eine Abtastfrequenz von 44,1; 48 und 96 kHz bei 24 Bit Wortbreite. Durch die verbesserte Klangqualität eignet sich das Effektgerät gut zum Produzieren. Dafür sprechen ebenso die Optimierungen im Anschlussbereich. Schauen wir uns daher erst einmal die Rückseite an.
|
Die Vorderseite besteht generell aus drei Bereichen, dem linken Beat-Effekt-Bereich, dem rechten Digital Jog-Break-Bereich und dem oberen Einstell- und Pegelbereich. Kommen wir als erstes zu den Einstellfunktionen. An den jeweiligen Rändern sind die Ein- und Ausgangspegel verstellbar. Ebenso gibt’s einen Schalter, mit dem man sich aussuchen kann, ob das Signal zuerst den Beat-Effekt-Bereich oder den Digital Jog-Break-Bereich durchläuft. Sehr sinnvoll!
Weiterhin sind noch die MIDI-Einstellungen, wie MIDI-Master- und Slave, MIDI-Kanal und MIDI-Snapshot, regelbar. Eine Bypass-Funktion ist ebenfalls vorhanden, die zudem in Relais-Schaltung aufgebaut ist, heißt, dass das Signal direkt vom Ein- zum Ausgang führt. Der Foot-Schalter regelt die Steuerung vom Fußpedal. Zur Auswahl steht entweder die Steuerung des Beat-Effekt-Bereichs, des Digital Jog-Break-Bereichs oder beides.
Zentral ist das Pegelmeter verbaut. Hier kann man sich aussuchen, ob nur der Input, nur der Output oder beides angezeigt wird. Beim eigentlichen Pegel-Meter hat der Hersteller nicht korrekt gearbeitet. Pioneer hat nämlich ein analoges Pegel-Meter verbaut, obwohl das Effektgerät natürlich auf digitale Weise arbeitet. Eigentlich müsste bei 0 dBfs Schluss sein, da kein Wandler Signale über diese Grenze verarbeiten kann. In der Praxis muss man sich aber darum keine Sorgen machen, wenn man bis maximal +7 dB aussteuert. Ab und zu dürfen in den Signalspitzen +10 dB erreicht werden; mehr aber nicht, da sonst hörbare Verzerrungen wahrzunehmen sind. Kommen wir nun zu den Effektbereichen.
|
Ebenso fällt auf, dass die Effektbenennung nicht mehr stimmt. Der Transformer bietet beim EFX-1000 keine Tranform-Effekte mehr an. Stattdessen wird bei Einsatz dieses Effektes das Panorama gewechselt. Beim Vorgänger, sowie dem Mixer DJM 600, heißt dieser Effekt Auto Pan. Kommen wir zu den Effekten auf der linken Seite.
Hier stehen Delay, Echo, Pitch Echo, Transformer, Flanger, Filter und Phaser zur Auswahl. Alle Effekte klingen gut, für DJ-Effekte sogar sehr gut. Der Effekt Pitch Echo ist meiner Meinung nicht so sinnvoll, da beim kombinierten Einsatz von Echo und Zip ein ähnliches Ergebnis erreicht werden kann.
|
Die Steuerung des Beat-Effekt-Bereichs fällt positiv auf. So hat man den Steuerungsbereich vergrößert. Ging er beim Vorgänger nur von 1/4 bis 4/1 geht er nun von 1/8 bis 8/1. Zudem kann an sich weiterhin aussuchen, ob man den Effekt automatisch oder manuell einstellt. Wählt man letzteres, geschieht dies durch rhythmisches Drücken der TAP-Taste.
|
Die wichtigste Frage für alle Interessierten ist nun, ob man auf das EFX-500 oder EFX-1000 zurückgreifen soll. Diese Frage kann mal wieder nicht so einfach beantwortet werden, da beide Geräte Vor- und Nachteile aufweisen. Großer Vorteil vom EFX-500 ist der geringere Anschaffungspreises von ca. 350 €. Zudem sind einige Effekte sehr ähnlich.
|
Nichts desto Trotz appelliere ich an den Hersteller, die Zahl der Effekte angesichts der starken Konkurrenz zu vergrößern. Vielleicht gibt’s ja, wie beim CDJ-1000, ein Update. Ein interessanter Effekt wäre zum Beispiel ein gut klingender Kompressor. Ist dieser Standart mäßig beim Produzieren vorhanden, habe ich bis Dato kein DJ-Mixer oder Effektgerät gesehen, der einen guten Kompressor beinhaltet. So kann man einerseits noch ein bisschen mehr Dampf im Club erzeugen und zudem Pegeldifferenzen beim Übergang ausgleichen.
Fazit Pioneer EFX-1000
Das EFX-1000 ist in vielen Hinsichten ein würdiger Nachfolger des EFX-500. In Sachen Klangqualität und Anschlussmöglichkeiten hat Pioneer ganze Arbeit geleistet. Es eignet sich sowohl für den DJ als auch für den Produzenten. Der Preis von ca. 800,- € ist gerechtfertigt.


Text: Kilian Heller
Der Text erschien auf loveparade.net und wurde future-music.net freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.