Hoch10, Hamburg
Zweifellos zählt Hamburg schon seit geraumer Zeit nicht nur wegen der
regelmäßigen One Nation Events zu den Drum'n'Bass Hochburgen Deutschlands.
Einen großen Beitrag zur Entwicklung der Szene in der Hansestadt leistete
die Eventreihe "Hoch10", die einmal im Monat im Hafenklang stattfindet
und im Januar 2002 auf ihr zweijähriges Bestehen zurückblicken konnte.

Diverse Einzelveranstaltungen in verschiedenen Locations Hamburgs mit Drum'n'Bass
und Techno auf verschiedenen Floors gingen Ende der 90er den regelmäßigen
Hoch10-Events voraus. Zu dieser Zeit gab es in Hamburg kaum spezielle Drum'n'Bass-Events,
und die Veröffentlichungen entwickelten sich in den Augen vieler Veranstalter,
Artists und Heads zu einem sterilen Sound, der fast schon langweilte.
Dies führte dazu, dass Hoch10 Anfang des Jahres 2000 in der Roten Flora mit
Sounds, die eher nicht dem normalen Standard entsprachen, geboren wurde. Tunes
aus Holland und Frankreich, die für die meisten Drum'n'Bass DJs als wohl
unauflegbar galten, wurden gespielt, und man gewann einen unglaublichen Zuspruch
bei der Crowd. Schnell fand Drum'n'Bass Gefallen und lockte zahlreiche Besucher
an - Die Zeit für eine monatliche Drum'n'Bass-Eventreihe in Hamburg war gekommen.
Die Wahl der Location fiel auf das Hafenklang, das zur Zeit einer der wenigen
Clubs in Hamburg ist, der eine für Drum'n'Bass-Events optimale Grösse
und Atmosphäre schaffen kann und mit seinen alten Gemäuern einen Charme
ausstrahlt, den die durchschnittlich 450-600 anwesenden Hoch10-Gäste lieben.
Noch heute laden die Hoch10-Veranstalter, darunter Gerald Steyr, H.W.S, Otaku
Records, Superfreaks United, Andreas Samland und viele Aktive der Musik und Kunst
aus Hamburg und Berlin, DJs und Artists ein, die mit ihren Tunes und Sets mehr
internationale Einflüsse in ihrer Musik zulassen. Ausserdem werden bei allen
Events die neuesten Hoch10-Dubplates gespielt und getestet. Für Visuals und
Animationen werden verschiedene VJs und Animationskünstler eingeladen.
Zu den Residents bei den Hoch10-Events zählen Roman, Rush Dee, Gerald Steyr,
Rockateer, Da Kee, Anonüm, Shark, Homebass, Baze.Djunkii, Kriz, MC Bomsh
und Dose D, die Zusammenstellung der Gast-Linups erfolgt nach geplantem Style
und Flow eines Events, dem musikalischen Auf- und Abbau und dem technischen Stil,
durch den ein Event gekennzeichnet sein soll. In der Regel sind vier Acts plus
MC gebucht, darunter meistens ein nationaler und/oder internationaler Gast. Die
ausgewählten Artists stehen alle für massiven internationalen Sound
und sind meistens eher dem technischen Drum'n'Bass zuzuordnen. Die MCs werden
nach dem zum übrigen Booking passenden Style ausgewählt.
Im Sommer ist die Hoch10-Crew neben ihren Events im Hafenklang immer häufiger
bei Open-Airs im norddeutschen Raum präsent, in den letzten beiden Jahren
auf der Fusion in Müritz/Ostsee. Weiterhin auf solchen Festivals und Open-Airs
mitzuwirken, die Events im Hafenklang mit verschiedenen Musikrichtungen auf einem
zweiten Floor auszubauen, aber auch Eigenproduktionen und natürlich die Beteiligung
an der Entwicklung von Drum'n'Bass, sind weitere Pläne der Hoch10-Crew für
die Zukunft.

Text: Drumbase (März 2002)