Im Jahre 2003 kam die erste Version von Groove Agent auf den Deutschen Markt.
So hat die Hamburger Firma mit einer großen Anzahl an Sounds, sehr komplexen
Variationsmöglichkeiten und einer sehr guten Einbindung als VST -Applikation überzeugt. Vor einigen Wochen ist nun die zweite Version erschienen
und wir wollen nun wissen, was sich alles verändert hat...
Generell hat Steinberg nicht viel am Aufbau des Programms geändert. Die grundlegenden
Funktionen, Bearbeitungsfunktionen und alten Soundstile wurden aus der ersten
Version übernommen.
Groove Agent 2
Ich werde mich daher auf die Neuerungen von Groove Agent 2 spezialisieren. Wer
die erste Version des Programms nicht kennt und sich Background verschaffen will,
wird beim Testbericht zu Groove
Agent[1] nähere Infos finden.
Die Installation des Programms erfolgt schnell und problemlos. Groove Agent 2
muss jetzt ebenfalls mit einem USB -Dongle betrieben werden. Glücklicherweise
muss man aber nicht für jedes Steinberg -Produkt einen USB -Key anschließen,
sondern kann zum Glück alle Lizenzen auf einen Key übertragen. Doof
ist allerdings, dass kein Dongle mitgeliefert mit. Wer einen besitzt, kann sich
per Internet den Key auf den vorhandenen Dongle spielen. Wer keinen besitzt, der
muss sich im Handel für ca. 20,- € einen neuen holen.
Dies kann man bewusst als Geiz abtun. Bei genauerem überlegen macht das aber
Sinn, da Steinberg sonst für jedes Produkt ein Dongle mitliefern müsste.
So wird nur einmal Geld für einen Dongle ausgeben und kann alle Lizenzen
auf einen Dongle abspeichern und verwalten.
Leider verlangt Groove Agent 2 aber einen höhern Recourcenanspruch für
den Computer. Nähere Informationen findet man am Ende des Testberichts.
Die Hauptneuerungen bei Groove Agent 2 sind neuer Content in Form von akustischen
und elektronischen Drumkits und die 27 neuen Stilrichtungen, die sich aus dem
neuen Soundmaterial ergeben. Zu den Sounds und die Instrumente aus der ersten
Version haben die Toningenieure um Groove Agent 2 noch weitere Sounds aufgenommen.
Dafür haben die Tontechniker zudem drei neue Kits, verschiedene Snare Drums
und eine Handvoll Vintage -Drumcomputer einspielen lassen, aus welchen die neuen
Stilrichtungen konzipiert wurden.
Gesamtansicht
Die neuen Kits heißen Studio Kit, Heavy Kit und Noisy Kit und bestehen aus
unterschiedlichen Schlagzeugtypen. Einige der Vintage-Drumcomputer sind über
30 Jahre alt, so dass hier ein ganz spezieller Sound bei den Aufnahmen eingefangen
wurde. Die 27 neuen Stilrichtungen heißen Bob, Ominous, Machinery, 6/8,
Slow Blues, Steady Beat, Mozambique, Bombay Dance Hall, Grunge, Indie Punk, Unplugged,
Ballad, Live HipHop, Sloppy HipHop, Vintage FR-3, Vintage TR-7, Vintage CR-8,
Meek Ballad, Axis Y, HM Straight, HM Triplets, Grind, Progressive, Daft, Bristol
Trip, und Kelly.
Zu all den neuen Styles kann ich sagen, dass sie mit viel Liebe zum Detail eingespielt
wurden. Man hört raus, dass es sich um hochwertige Aufnahmen handelt.
Die Kombination aus alten und neuen Stilrichtungen zeigen deutlich, dass es sich
bei Groove Agent 2 um ein Programm handelt, dass den Schlagzeuger schon fast ersetzten
mag.
Der Sound hört sich perfekt, meiner Meinung sogar teilweise schon zu perfekt
an. Die kleinen Variationen, die der Drummer durch seinen eigenen Spielstil in
das jeweilige Lied einfließen lässt, kann man mit Groove Agent auch
hinbekommen.
Zeitauswahl, Komplexitätsauswahl
Bei Vergleichsaufnahmen zeigt sich aber schon, dass Unterschiede rauszuhören
sind.
Dieser Umstand ist aber nicht veränderbar, denn gerade die Auswahl von speziellen
Räumlichkeiten, Mikrofonen, Mikrofonplatzierungen und Spielweisen der Schlagzeuger
erzeugen ja gerade den typisch gewollten Sound eines Liedes.
Schaut man in den Bereich der elektronischen Musik und auf aktuelle Produktionen,
sieht es hier ganz anders aus. Kaum ein Produzent aus dem Techno- und Dance -Bereich
will gar nicht diesen großen Aufwand mit Räumlichkeitsauswahl, Mikrofonen,
Mikrofonplatzierungen etc. vollziehen, da man in diesem Bereich meist schneller
und intuitiver arbeitet und zudem noch mehr auf Kostenersparnis achten muss. Hier
punktet Groove Agent 2 auf jeden Fall!
Die Systemvoraussetzungen für den PC lauten: Pentium 4 800 MHz, 384 MB RAM,
450 MB freier Speicherplatz, WIN XP und eine Windows MME -kompatible Audio -Hardware.
Die Systemvoraussetzungen für den MAC lauten: PowerMac G4 867 MHz, 384 MB
RAM, 450 MB freier Speicherplatz, MAC OS 10.3, CoreAudio -kompatible Audio -Hardware.
Fazit Steinberg Groove Agent 2
Die zweite Version von Groove Agent überzeugt. Nicht nur die alte Bedienoberfläche,
sondern auch die Qualität der Sounds zeigen, dass Steinberg ein gutes Produkt
sinnvoll erweitert hat.
Die neuen Sounds und Stile inspirieren den Musiker noch mehr als zuvor. So hat
es Steinberg geschafft, fast alle erdenklichen Spielarten der letzten 50 Jahre
einzufangen.
Wer Interesse hat, sollte sich dieses Programm auf jeden Fall sichern. Gerade
die Produzenten, die wenig Geld für Qualität ausgeben wollen, werden
mit dem Programm ihre Freude haben. Für ca. 239 € bekommt man ein Virtual
Drummer der Extraklasse. Steinberg
Groove Agent 2 Homepage[2] Text: Kilian Heller
Der Text erschien auf loveparade.net[3]
und wurde future-music.net freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. URL dieses Dokuments:
http://www.future-music.net/techreport/producing/steinberg-grooveagent2/