Nachdem Steinberg uns schon beim letzten Test gezeigt hat, wo der Hammer hängt,
zeigen die Hamburger nun, wo die Drums hängen. Aufpassen, es kann laut
werden!...
Steinberg
In immer mehreren Techno -Produktionen hört man ein Schlagzeug. Meistens
musste man bei Verwendung eines Schlagzeugs das gesamte Instrument aufbauen und
dazu den Drummer den Part einspielen lassen. Die Hamburger Firma Steinberg hat
sich nun genau diesem Thema gewidmet und ein Plug-In hergestellt, was bis jetzt
seines gleichen sucht. Das Programm heißt Groove Agent und kann was es verspricht:
amtliche Schlagzeugsounds aus den Boxen erklingen lassen.
Die Sounds lassen sich zudem noch in verschieden Stilarten zuweisen, so dass man
sich seine eigenen Kits zusammenbasteln kann. Es gibt acht Drumspuren in einer
Kategorie, von denen sich die Presets ebenfalls bequem separat austauschen lassen.
Wer mehr braucht, der macht eben einfach dasselbe Plug-In noch einmal auf und
kann den Stil weiter wechseln.
Gesamtansicht
Der Oberhammer ist jedoch, dass sich von allen Stilarten die vorprogrammierten
Grooves plus den dazugehörigen Fill -ins MIDI - Noten aufzeichnen lassen.
Streng nach dem Motto …was Du hörst, ist das was Du siehst!
Es entstehen keine Timingungenauigkeiten. Die Noten werden absolut genau und automatisch
auf die richtigen Quantisierungswerte gesetzt. Die Latenzzeit ist jedoch von der
Soundkarte abhängig. Die MIDI - Sequenzen können zudem im Sequenzer
nach Herzenslust verändert werden.
Bei der Zeitauswahl steht einem das Jahr 1950 bis 2000 zur Verfügung. Musikalisch
gesehen heißt das: Swing, Samba, Jazz Trio, Paint Cha -Cha, ¾,
Rumba, Shuffle, Fox, Tom -Tom, Bossa Nova, Twist, 12/8, Train Beat, Tamla,
Soul, Pop, Backbeat, New Orleans Funk, Songo, Olympic, Cajun, Bonzo, Dark Side,
Reggae, Funk, Disco, Hard Rock, TexMex, Basic Hip Hop, Boogie, Elektro, Slick,
Breakbeats, Arena, World Ethno, Detriot Techno, LA Shuffle, House, Westcost, Mini
Works, Fusion, Trance, Modern Soul, Trip -Hop, Busy Beat, Drum´n
Bass, Ambient, Hip Hop, 2 -Step, Tribal Techno, Nordic Pop, Nu RnB und
Mini Club.
Die Krönung ist aber nicht die enorme Vielfalt an Sounds, sondern die verschiedenen
Einstellungen für die Komplexität der Grooves. Insgesamt stehen dem
Benutzer 25 unterschiedliche Einstellungen plus 25 verschiedene vorprogrammierte
Drum Fill -Ins zur Verfügung. Die Komplexität ist so gestaffelt, dass
es smooth anfängt und sich dann kontinuierlich steigert, bis der virtuelle
Drummer so richtig die Sau raus lässt.
Infos, Limiter, Einstellungen
Bei der Kommunikation mit anderen Programmen hat sich Steinberg auch etwas einfallen
lassen. So kann man im hauseigenen Sequenzer Cubase SX die Drumsounds problemlos
auf vier Einzelausgänge routen, welche dann über die To - Host Schnittstelle
auch im Cubasemixer mit EQ, Echo oder Hall weiterbearbeitet werden können.
Als weiteres Bonbon hat der Hersteller noch ein paar Extras eingebaut. Die Vintage
- Funktion, die den alten Sound älterer Stile ein wenig authentischer macht,
ist nur eine davon.
Die Automation und Steuerung der wichtigsten Parameter funktionieren einwandfrei.
Sollte man trotz der einfachen Handhabung doch einmal Schwierigkeiten mit dem
Programm haben, hilft dem User die Bedienungsanleitung, die in drei unterschiedlichen
Sprachen aufgeführt ist, weiter.
Fazit Steinberg Groove Agent
Alles in allem können wir von dem Programm durchweg nur positives berichten.
Nicht nur, dass die Sounds wunderbar eingespielt und programmiert worden sind.
Groove Agent besticht vor allen Dingen durch seine simple Bedienung, was den Anfängern
auf jeden Fall zu Gute kommt.
Aber nicht nur die Anfänger profitieren von dem Programm. Der ambitionierte
Produzent kann endlich auch seine eigenen Schlagzeugsound einspielen.
Der Preis von 249,- € ist allemal gerechtfertigt. Wenn man bedenkt, dass
ein Drummer sogar das das Gleiche, wenn nicht sogar mehr kostet, vom Instrument
mal abgesehen, kann man eigentlich nur sagen, dass man hier bei Interesse sofort
zuschlagen sollte. Text: Kilian Heller
Der Text erschien auf loveparade.net[1]
und wurde future-music.net freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. URL dieses Dokuments:
http://www.future-music.net/techreport/producing/steinberg-grooveagent/