DON-Q ist Plastik, hauptsächlich, Vinyl, kennste
ja, schwarze Klumpe...(lacht) Nee, Don-Q sind eigentlich drei Leute, also eigentlich
vier, oder sogar noch mehr, aber im Prinzip sind es eigentlich drei Leute die
es am laufen halten. Einmal der gute Alex, Alex Buchal, Dirk Schumacher und ich
Torsten. Bekannt, bekannter unter Lt. L-X, Mud D. und Blowpipe...the gorgeus three..(lacht)..
ja gut, eine rauche ich doch, weil die Tabakindustrie gibt ja keine Werbeverträge...
Ja das sind wir eigentlich zu dritt.
Die Junglesachen werden produziert in Hannover im Ganja Studio von Lt. L-X und
Mud D., the Clones of the Don-Q Spaceship, which surrounds the orbit, äh,
at 11000 feet per second und ich mache das Label in Hamburg. Wir wollen jetzt
aber alle zusammen ziehen und eine große Industriezentrale schaffen, wahrscheinlich
den Hafen plattmachen und da unser Firmenimperium hinbauen.
Also der direkte Plan hinter der ganzen Geschichte ist es, ein großes
Imperium zu errichten, das merkt man ja schon an der weitgefächerte Release
Politik.
Ja, genau, man will ja dann auch weit gefächert sein,
möglichst, das ist aber eigentlich eine gute Frage.
Ja finde ich auch, und darauf mußt du jetzt auch unbedingt eingehen.
Ich weiß das eigentlich auch gar nicht so genau.
Ich glaube wir haben uns am Anfang gedacht...
Du kannst ja auch einfach erzählen was eure Roots sind.
Also die Roots sind bei uns allen nicht so... aber also erst mal Roots... richtig
ist so irgendwie... also ich persönlich spiele jetzt nicht mal so ein Instrument...
ich habe nur Roots von wegen so Plattenhören und da habe ich mit ZappaJazz
und sowas... und dann Funk und Reggae natürlich und aus der Richtung ist
eigentlich auch Jungle daraus geworden, also als Vorliebe geworden. Als Roots
für die Jungleproduktionen den Funk da mit reinbringen. So als Hommage an
Bootsy und Clinton und die ganze Mothership Connection, weil die das geschafft
haben über drei vier Jahre endlich eine geile Geschichte aufzubauen, also
nur weil die erzählen das es so ist, ist es Wahrheit geworden, und das hat
schon Vorbild Charakter.
Ansonsten , Jungle höre ich selber noch gar nicht so lange, vielleicht so
seit eineinhalb Jahren, aber es gibt es ja schon viel länger... vielleicht
so MiamiBass so seit paar Jahren, ist halt ne lange Geschichte und die steht auf
anderem Papier. Ist das so jetzt O.K. so?Was sagt denn der concsious man- I am
not a conscious man- hahaha...
Jetzt muß ich irgendwie noch irgendwas weiter fragen...ihr habt also
konkrete Ideen in welche Richtung der Sound so weiter gehen soll...
Wie gesagt, ich mache ja eigentlich nur die Endkontrolle,
das Produzieren unternehmen ja die beiden Clones, ich habe da so ein Mischpult
zu Hause mit Fernsteuerung und einem Screen auf dem ich die beiden dann habe.
Ich kann die also voll steuern, ganz gut, und wenn die beiden dann ein paar fette
geraucht haben, dann klappt es.
Es war ganz lustig zu sehen: Am Anfang, so ca. vor einem halben Jahr, also dieses
DON-Q gibt es seit 96, weil da jetzt ja die Platten rausgekommen sind, haben wir
das jetzt richtig in Arbeit genommen. Drei Monate vorher gab es schon so überlegungen
und wir haben uns zu dritt zusammengeschlossen, und überlegt, machen wir
was, und dann habe ich angefangen für die Demos zu verschicken und sie ein
wenig zu managen und vorher waren es oft nur halbe Sachen, das nächste Tape
schicken, sich mit dem rumschlagen und dem hinterher laufen und dann haben wir
uns einfach gesagt: Wir machen jetzt das Label auf.
Ihr habt mit dem Stuff sonst kein Label gefunden?
Na ja , es gab vor einem Jahr schon einmal eine Veröffentlichung
von RAS COMMAND bei SPV auf Red Arrow. Das Label ist zwei Tage danach eingegangen.
das hatte allerdings nichts damit zutun, sondern die waren einfach ein bißchen
unordentlich, gibts dann nur auf CD, kannste das Cover nicht gstalten und die
verkaufen nicht richtig und machen auch keine Werbung und sowas. Dann haben wir
uns Turntables und Platten geholt und ersteinmal ein bißchen weiter aufgerüstet.
Und dann gab es so die ersten Sachen, aber das war noch mehr so die erste Generation,
kann man heute nicht mehr so hören, und die Pressungen jetzt sind von dem
Hören einiger 100 Jungle Stücke geprägt, von denen, die man geil
findet. Nicht zusammengeklaut sondern sich einfach nur davon inspirieren lassen,
wie machen andere das, gucken welche einem gut gefallen, samplen ist ja schon
irgendwie klauen, aber klauen mit positivem Beiklang, Weiterverwertung...
Also ich finde die Sachen ziemlich queergedacht...
Ja, genau, und das ist genau das schöne. Man kann
aber vielleicht schon ein wenig erkennen. Das gab es da schon einmal oder so...
Bei Apollo ist das schon ein bißchen Goldiemäßig. Dann habe ich
mir gedacht: Ist das gut das so zu machen, werden die Leute denken, das ist ja
vollkommen Goldie nachgemacht oder werden die denken, gut da hat sich einer die
guten Sachen rausgepickt und sie weiter entwickelt.
Was ist denn so in Zukunft geplant? Die Dubplates kursieren ja schon....
Was es gibt schon Dubplates?
Ja klar von der 004...
Hahahahaha....ja Dubplates in der limitierten Auflage von
ein paar Stück
Und wer spielt die eigentlich so? RUFFCUTS natürlich...
RUFFCUTS natürlich und irgendwelche Insiderclubs
in Berlin... Leute die im Untergrund agieren...
... tief im Untergrund...
Überall Graffitti, aber ihr könnt das ja nicht
sehen....aber wie es weitergehen soll: Wir wollen dieses Jahr um die zehn bis
zwölf Maxis rausbringen, und wenn wir das schaffen können wir uns schon
einigermaßen etablieren und dann kann man uns auch zuordnen, dann kannst
du zur Industrie und kannst dein ein Projekt verkaufen...
Strebt ihr das an oder würdet ihr das dann doch im voraus ablehnen?
Wir streben das schon an. Auf jeden Fall. Also auf jeden Fall - was heißt
das? Man muß gut überlegen unter welchen Umständen man das macht.
Hast du das über 4 HERO in der Spex gelesen? Das fand ich richtig geil, was
die so meinten: Wir sind sowieso viel zu schnell für die Industrie, von deren
ganzem organisatorischen Aufbau her. Die Leute die die Musik hören, können
es auf die Reihe kriegen und die können als TEK 9, 4 HERO, Tom und Jerry
rauskommen und damit Geld verdienen. Und das wollen wir durchaus auch...ich will
einen fetten Jeep haben...
... und zu Mc Donalds fahren...
Nee, das schneide jetzt bitte raus, ich habe nämlich
eine vegetarische Burgerkantine bei mir um die Ecke...Also das wäre gut und
wir werden verstärkt jetzt Jungle machen. Die anderen Produktionen gehören
zwar dazu, aber das ist mehr so ein Test wie was ankommt und wo man es so unterbringen
kann....Wir haben dann noch zwei Release Parties gemacht. Eimal in Hannover im
Fisch und in Hamburg im Powerhouse und das gehört ja auch dazu. Das ganze
Paket. Sachen auf dem Label rausbringen, Parties machen, Sachen organisieren wie
im Sommer ein Sonntagsbarbeque im Stadtpark... Funkbarbeque, Dubbarbeque, Junglebarbeque,
sowas in der Art, das hat dann auch so einen leisure-charakter der auch ganz gut
zu der Musik paßt: Enjoyment!!!
Wie wärs denn noch mit einer Message?
Ja genau, habt ihr eine Message?
Hahahahaha.....mehr rauchen...ja doch, die Leute sollen
mehr rauchen, unsere Tapes hören und rauchen und dann unsere Platten kaufen..
Die dann aber auch rauchen..
Die Platten? Äh, das sage ich dann in der nächsten
Ausgabe... Und dann wollte ich mich noch bei den Lesern der EasyZeitung bedanken
und die sollen nicht vergessen, wenn sie das Magazin mitnehmen, sollen die auch
unsere Platten mitnehmen.
Interview: bassdee (August 1996)
Das Interview erschien 1996 im Berliner D&B Magazin "easy" und wurde
future-music.net freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. URL dieses Dokuments:
http://www.future-music.net/stage/interviews/1996-08_donq/